erhöhte Harnausscheidung (Polyurie)
gesteigertes Durstgefühl (Polydipsie)
abnorm gesteigerte Futteraufnahme (Polyphagie)
Erbrechen (Vomitus)
Appetitlosigkeit (Anorexie)
Erkrankungen des peripheren Nervensystems (Polyneuropathie), die sich aufgrund einer Schwäche der Hintergliedmaßen durch Gehbeschwerden bemerkbar machen
Teilnahmslosigkeit (Apathie)
ungepflegtes Fell
Austrocknung (Dehydration)
Beim Tierarzt
Die genannten Symptome können bei einer Vielzahl von Erkrankungen auftreten. Deshalb sollte die Katze schnellstmöglich dem Tierarzt vorgestellt werden. Nach eingehender Untersuchung wird er auch eine Untersuchung von Urin und Blut veranlassen.
Der Urin wird z.B. untersucht auf spezifisches Gewicht, Glucose, Keton, Kreatinin, Protein.
Im Blut wird neben dem Glukosewert auch der Fructosaminwert bestimmt, da nur er darüber Auskunft gibt, wie hoch der Blutzuckerspiegel in den letzten 1 bis 2 Wochen war. Dieser Wert ist deshalb wichtig, da Katzen eine sogenannte "Stresshyperglykämie" entwickeln können (ein Tierarztbesuch bedeutet für die Katze immer Stress). Den Tierarzt sollte man immer auf die Bestimmung des Fructosaminwertes ansprechen.
Die Diagnose ist gestellt
Man unterscheidet verschiedene Arten von Diabetes:
Primärer Diabetes
Analog zur Humanmedizin wird er unterteilt in
Diabetes Typ 1: die Betazellen sind zerstört, es wird kein oder nicht mehr nennenswert Insulin produziert = es herrscht ein absoluter Insulinmangel.
Diabetes Typ 2: die im Blut vorhandene Menge an Insulin reichtnicht aus, um den Blutzuckerspiegel zu senken = es herrscht ein relativer Insulinmangel.
Sekundärer Diabetes
Eine verminderte Insulinbildung oder eine beeinträchtigende Wirkung von Insulin kann auch die Folge von anderen Erkrankungen sein wie z.B. Tumor an der Bauchspeicheldrüse oder der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse).
Transienter Diabetes
Vorrübergehende Insulinresistenz zum Beispiel bei der genannten Stresssituation der Katze: der Organismus erkennt das eigene Insulin nicht mehr richtig (vermutlich aufgrund geschädigter Beta-Zellen) und verarbeitet den Zucker im Körper unvollständig. Fällt der Stressfaktor weg, liegen die Blutzuckerwerte wieder im Normbereich.
Die Therapie
Der Tierarzt wird die Therapie festlegen. Katzen erkranken meistens am Diabetes Typ 2. Im Gegensatz zum Menschen ist der Einsatz oraler Medikamente bei der Katze leider nicht erfolgversprechend, so dass früher oder später auf Insulin umgestiegen werden muss.
Der Tierarzt zeigt, wie man richtig Insulin spritzt und die Blutzuckerwerte zuhause bestimmt werden können. Regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt sind unerläßlich. An dem aufgestellten Theapieplan muss man sich streng halten. Es dürfen nur die Futtermittel und die Futtermenge gegeben werden, wie sie mit dem Tierarzt besprochen wurden. Fehler in der Behandlung können zu Komplikationen und gesundheitlichen Schäden führen.
Nachfolgend die Therapiemaßnahmen im Überblick:
Orale Diabetika |
Sulfonylharnstoff (z.B. Glibenclamid)
wenn noch eine gewisse Menge an Insulin
gebildet wird, geringe Diabetessymptome
vorliegen und keine Ketonurie besteht.
Therapie wird als nicht effektiv eingeschätzt
und führt zudem zu unerwünschten Neben-
wirkungen wie Erbrechen, Gelbsucht und
Erhöhung der Leberenzyme |
Insulintherapie |
mittellang wirkendes Insulin (8-12 Std.)
Caninsulin zur Dauertherapie. Es kann bei
unbefriedigender Einstellung auch die
Einstellung mit dem Insulin Glargin (Lantus)
erfolgen
kurz wirkendes Insulin (3-6 Std.)
bei der diabetischen Ketoziadose (schwer-
wiegende Stoffwechselentgleisung, die
eine sofortige tierärztliche Behandlung er-
forderlich macht.
Katzen verstoffwechseln Insulin schneller als
Hunde und bekommen daher meist ein- oder
zweimal am Tag eine Insulin-Injektion |
Diätetische Maßnahmen |
Der Tierarzt informiert und berät über die
erforderlich individuelle Therapie.
Das Futter darf keinen Zucker enthalten.
Nach neuesten Untersuchungen bietet ein
Futter mit erhöhtem Proteingehalt und
geringem Stärkegehalt eine gute Kontrolle
des Blutzuckergehaltes. |